Alexander „der Große“ und der chinesische Arzt Li Wenliang, Napoleon und Greta Thunberg hatten nicht direkt miteinander zu tun. Und doch: Sie galten oder gelten in ihrer Zeit, ihren Ländern und Gesellschaften und manchmal darüber hinaus als Held oder Heldin. Was verbindet sie?
Helden und Heldinnen werden nicht geboren, sie werden gemacht. Von genau denen, die einen Menschen, eine Tat oder ein Ereignis heroisieren, indem sie darüber bewundernd erzählen. Wie, wer oder was zum Helden oder zur Heldin wird, entscheiden also nicht die Heroisierten selbst, sondern Gesellschaften, die sie heroisieren. Was genau geschieht, wenn jemand von Heldinnen und Helden spricht und heroisiert?
Der Sonderforschungsbereich (SFB) 948 an der Universität Freiburg hat in einem zwölfjährigen Forschungsprojekt Heroisierungen historisch und in der Gegenwart sozial, kulturell, politisch und international untersucht. Ein Ergebnis ist, dass neun Bausteine grundsätzlich bei Heroisierungen im Spiel sind. Die Ausstellung „Prinzip Held*“ nähert sich auf diesem Weg dem Phänomen: Heldinnen und Helden zeichnen sich weniger durch bestimmte Biografien aus, sondern vielmehr dadurch, dass sie unter anderem Grenzen sprengen, Maßstäbe versetzen, Kämpfe austragen, nach innen vereinen und nach außen abgrenzen – und für ein bestimmtes Publikum inszeniert werden. „Prinzip Held*“ verdeutlicht so, in welch‘ unterschiedlichen Mixturen die Bausteine von Alexander „dem Großen“ bis zu Greta Thunberg wirken.
„Prinzip Held*“ ist als Projekt öffentlicher Wissenschaft eine Kooperation zwischen der Universität Freiburg (SFB 948), dem Zentrum für Militärgeschichte und Sozialwissenschaften der Bundeswehr (ZMSBw) und dem Militärhistorischen Museum der Bundeswehr. Vom 21.6. bis 3.11.2024 ist die Ausstellung im Militärhistorischen Museum Flugplatz Berlin-Gatow zu sehen. Gestaltet und inszeniert wird sie von dem Berliner Theater-Label „Rimini Protokoll“ und Dominik Steinmann. Zur Ausstellung erscheint im Wallstein Verlag Göttingen der Begleitband „Prinzip Held*. Von Heroisierungen und Heroismen“ (ab Juni 2024 im Buchhandel).
Führung »Wann ist ein Held ein Held?«
Jeden Sonntag um 16 Uhr
60 Minuten | für alle | ohne Anmeldung
Angebot für Kinder
Sommerferienprogramm Prinzip Held*
Rätselheft, Essensangebot und Bastelworkshop
23.07., 31.07., 22.08. und 30.08.2024 | 10-15 Uhr
Gruppen oder Individualbesuchende von 8-12 Jahren |
mit Anmeldung
Rätselheft Prinzip Held*
Kostenfrei am Eingang erhältlich | Kinder ab 8 Jahren |
ohne Anmeldung
Angebot für Schulklassen
Führung »Wann ist ein Held ein Held?«
60 Minuten | Klasse 9-13 | mit Anmeldung
Angebot für die Bundeswehr
Workshop »Gehorsam und Widerstand«
5,5 Stunden inkl. Mittagspause | mit Anmeldung
Führung »Wann ist ein Held ein Held?«
60 Minuten | mit Anmeldung
Kontakt
Besucherservice
+49 (0)30 3687-2666 oder -2673 +49 (0)30 3687-2610 mhmgatowfuehrungen@bundeswehr.org mhmgatow
HELDEN.HELDINNEN.HEUTE. Einladung zu einer kritischen Debatte
16 - 18 Uhr
Stadtmuseum Berlin - BERLIN GLOBAL im Humboldt-Forum
Öffentliche Podiumsdiskussion zum Abschluss des DFGSonderforschungsbereichs 948 »Helden – Heroisierungen – Heroismen. Transformationen und Konjunkturen von der Antike bis zur Moderne« der Universität Freiburg i. Br. (2012–2024) mit René Aguigah (Deutschlandfunk), Susan Neiman (Einstein Forum Potsdam), Friederike Pannewick (Universität Marburg) und Ralf von den Hoff (SFB 948)
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