Vor 40 Jahren, also in der letzten Hochphase des Kalten Krieges, begegneten sich in Äthiopien Soldaten der Bundeswehr und der Nationalen Volksarmee (NVA). Lufttransportverbände beider deutscher Streitkräfte waren damals Teil einer großen internationalen Hilfsaktion. Dabei sollten die von einer extremen Hungersnot betroffenen Menschen auch in den entlegensten Gebieten aus der Luft versorgt werden. Die Ausstellung zeigt diesen Hilfseinsatz aus der Sicht beteiligter Soldaten – mit Bildmaterial, das bisher noch nie öffentlich präsentiert worden ist.
Obwohl das private Fotografieren beim Militär auch damals grundsätzlich Einschränkungen unterlag, wurde von ost- und westdeutscher Seite in Äthiopien sehr viel „geknipst“. Das erhaltene und für diese Ausstellung quellenkritisch erschlossene Bildmaterial macht die vielfältigen Facetten des Hilfseinsatzes sichtbar. Neben Aufnahmen aus dem „Einsatzalltag“ sind beispielsweise auch touristisch anmutende Bilder zu sehen, die in der knappen Freizeit entstanden. Die zeitgeschichtlich wertvollen Fotos zeigen, wie einzelne Beteiligte das Leid und ihren Hilfseinsatz, aber auch das Land an sich oder die Gegner des Kalten Krieges wahrgenommen haben. Gab es dabei Unterschiede zwischen Ost und West? Schauen Sie selbst!
Sonderausstellung des Militärhistorischen Museums der Bundeswehr Flugplatz Berlin-Gatow vom 11. Juli 2024 bis 2. November 2025.
Die Begleitpublikation zur Ausstellung erscheint als Band 24 in der museumseigenen Reihe „Texte und Materialien“.
An die Fotoausstellung wird ab Frühjahr 2025 eine große Sonderschau anschließen, die das Thema multiperspektivisch mit unterschiedlichen Exponaten beleuchtet.